DIE LINKE. Dresden gedenkt Marwa El-Sherbini
Am heutigen Donnerstag, den 1. Juli, jährt sich nun schon zum 12. Mal der Mord an Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden.
Die Entrüstung über die Tat war damals wie heute in Dresden und über die Stadtgrenzen hinaus groß. Insbesondere die Muslimischen Gemeinden in Dresden, der Ausländerrat und ihnen solidarisch verbundenen Teile der Dresdner Stadtgesellschaft trauerten und forderten zum einen eine angemessene Strafe für den Täter und zum anderen Maßnahmen der Mahnung und Erinnerung. Diese Bluttat sollte unvergessen bleiben.
Ein Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen und DIE LINKE, eine Straße am Gericht nach Marwa El-Sherbini zu benennen fand 2012 im Dresdner Stadtrat keine Mehrheit. Stattdessen wurde, in Zusammenarbeit von Freistaat Sachsen, Landeshauptstadt Dresden sowie DRESDEN-concept e. V. das Marwa El-Sherbini-Stipendium für Weltoffenheit und Toleranz“ ausgelobt. Ziel dieses Stipendienprogramms ist die Förderung von zukünftigen Führungs- und Fachkräften, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, politisch engagiert bzw. interessiert sind und sich für Freiheit, Demokratie sowie die Grund- und Menschenrechte aktiv einsetzen. Dieses Symbol ist richtig und wichtig, nur reicht es nicht aus, um eine offene Gesellschaft aktuell zu prägen.
Jens Matthis dazu:
Auf Beschluss des Stadtrates im Juli 2020 trägt der Park vor dem Landgericht in Dresden den Namen Marwa El-Sherbini-Park. Dass bisher die Beschilderung vor Ort fehlt, ist mehr als nur ärgerlich. Der neue Name ist beim Katasteramt zu finden, genauso auf dem Themenstadtplan, ebenso u.a auf googlemaps. Aber am Ort des Verbrechens, wo die Erinnerung an Marwa El-Sherbini im Stadtbild sichtbar sein muss, hängt seit einem Jahr nichts. Ich fordere den Oberbürgermeister auf, hier endlich die nötigen Ressourcen bereitzustellen, damit dieser Erinnerungsort sichtbar wird.
10 Uhr beginnt am 1.7. eine Kundgebung u.a. des Ausländerrates Dresden e. V. vor dem Landgericht, an der u.a Stadträtin Dr. Margot Gaitzsch teilnehmen wird. Sie sagt dazu:
„Angesichts immer wieder auftretender Gewalt gegen Migrantinnen und Migranten fordern wir nachhaltige Programme zur Gewaltprophylaxe. Dresden muss für alle hier wohnenden Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Lebensplanung, zum sicheren, attraktiven Zuhause werden“
Anne Holowenko, Stadträtin und Vorsitzende der Partei DIE LINKE. Dresden ergänzt:
Der feige Mord an der schwangeren Marwa El-Sherbini zeigt, wie schnell aus Worten Taten werden können. Es bleibt unser oberstes Ziel, jede Form von rechtsextremer, rassistischer und diskriminierender Gewalt in Wort und Tat zu verhindern in Dresden und überall sonst auf der Welt.