Auf ein Neues! Erste Worte als Bundestagsabgeordnete an meine Dresdner Genossinnen und Genossen.
Es ist mir eine Ehre, von nun an als Teil der einzigen linken Opposition im Bundestag für politische Verbesserungen in der Bundesrepublik insgesamt, aber auch in Sachsen und natürlich im Erzgebirge zu arbeiten. Für eine soziale und solidarische Gesellschaft braucht es eine starke und klare Stimme, die sich gegen die Lohn- und Rentenungerechtigkeit ausspricht. Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand. Eine für alle Menschen erreichbare Gesundheitsversorgung ist jenseits der großen Städte genauso wichtig, wie ein funktionierender und gut ausgebauter Nahverkehr.
Für mich werden Grund- und Menschenrechte immer Maßstab meines politischen Handelns sein. Im Bundestag werde ich daher auch eine Stimme für die Menschenrechte derjenigen sein, denen ihre Rechte verwehrt werden und die täglich um ihre Rechte kämpfen müssen. Es muss ein Ende haben, dass Familien in Sachsen nachts aus ihren Betten gezerrt oder Schulkinder auf ihrem Heimweg abgefangen werden, um abgeschoben zu werden. Ich möchte auch eine Stimme für alle Menschen sein, für die rechte, rassistische und antisemitische Rhetorik eine Gefahr im Alltag ist. Als Abgeordnete aus Sachsen bedeutet das insbesondere, sich für Menschen einzusetzen, die Tag für Tag für unsere Demokratie streiten.
Ich trete als Abgeordnete die Nachfolge von Katja Kipping an, werde mich also auch daran messen lassen müssen, was Katja für die Partei, im Parlament – aber auch in Sachsen und in ihrer Heimatstadt Dresden geleistet hat. Das ist für mich jedoch keine Last, sondern eher ein Ansporn. Natürlich: Ich bin im Erzgebirgskreis verwurzelt, habe dort kandidiert, Wahlkampf gemacht und deshalb wird dieser so schöne wie mit vielen Problempunkten behafteter Teil Sachsens auch mein Schwerpunkt sein. Sei es, dass das Erzgebirge, bundesweit das geringste Lohnniveau hat oder ein Ort ist, an dem extrem Rechte Gruppierungen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Als Katja mich aber bat, einen Teil meiner Zeit und Kraft Dresden zu widmen, war das gar keine Frage für mich. Ich habe hier einen Teil meiner Jugend verbracht, habe gegen Nazis gekämpft, habe hier Freunde und kenne viele aktive Antifaschistinnen und Antifaschisten in Dresden. Es wird mir also keine Last, sondern eine Freude sein, den Dresdner Stadtverband zu unterstützen.
Liebe Dresdner Genossinnen und Genossen, ich verspreche Euch: Ihr werdet von mir hören, an dieser Stelle lesen, ich freue mich darauf, dass wir uns – so bald es die Pandemie-Lage zulässt – auch persönlich kennenlernen werden und ich freue mich auf unsere gemeinsamen Kämpfe für ein gerechteres Land.
Clara Bünger
Zur Person:
Clara Bünger ist 35 Jahre alt (geboren 1986), in Freiberg aufgewachsen und ausgebildete Volljuristin. Sie kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 auf dem fünften Platz unserer Landesliste und als Direktkandidatin im Wahlkreis 164 Erzgebirgskreis I. Ihr Studium absolvierte sie in Leipzig. 2012 arbeitete sie in Tel Aviv in einer Kanzlei zu Fällen von Reparationszahlungen an Holocaustüberlebende. Ihr Rechtsreferendariat in den Jahren 2013 2015 absolvierte sie beim Auswärtigen Amt, der internationalen Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und einer internationalen Kanzlei in Singapur. Im Jahr 2016 war Clara Bünger Mitgründerin des Rechtshilfeprojekts Equal Rights Beyond Borders und baute den Verein und dessen Arbeit mit auf.