PM: Angriff auf Wahlkampfstand durch rechtsradikale Fußballfans

Am 19. Januar wurde ein Wahlkampfstand der Linksjugend Dresden von einer Gruppe radikal rechter und aggressiver Dynamofans angegriffen. Dabei wurde ein Tisch zerstört. Die Linksjugend Dresden hatte für Die Linke auf dem Wienerplatz (nahe Glaskubus, Aufzug zur Tiefgarage) ab 15 Uhr einen Infostand zur Bundestagswahl aufgebaut. Gegen 16:10 Uhr versammelten sich zunächst fünf Personen, die durch das Tragen entsprechender Fanartikel als Dynamofans erkennbar waren, in unmittelbarer Nähe des Infostandes. Diese beleidigten die Wahlkämpfer*innen unter anderem als »Fotzen« und »Scheiß Zecken«. Einer der Aggressoren drohte: »Ich zünde euch den Stand an.«

Innerhalb kürzester Zeit wuchs die bedrohliche Gruppe auf circa 20 Personen an und bauten sich als Mauer vor dem Infostand auf. Aus der Gruppe heraus wurde in Richtung eines Wahlkämpfers eine brennende Zigarette geschnippt. Zudem wurden Sticker mit rechtsradikalen Parolen wie »I love NS« (dt.: Ich liebe Nationalsozialismus) sowie AfD-Aufkleber auf den Stand geklebt. In der unübersichtlichen Situation wurde schließlich der Tisch des Wahlkampfstands zerstört. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Die Wahlkämpfer*innen riefen daraufhin die Polizei zur Hilfe. Durch die bereits vorhandene Polizeipräsenz im Zusammenhang mit dem Fußballspiel konnte die Situation schnell entschärft werden. Die Polizei hat den Vorgang aufgenommen.

Florian Berndt, Co-Stadtvorsitzender der Linken Dresden, erklärt:
»Dieser Angriff zeigt erneut, wie gefährlich das von rechten Kräften geschaffene Klima der Einschüchterung ist. Erst in der Nacht von Freitag zu Samstag wurden mehrere Plakatierteams von uns bedroht, beleidigt und mit Eiern beworfen. Davon lassen wir uns nicht Einschüchtern.«

Tomas Rudno von Restrepo, jugendpolitischer Sprecher und selbst vor Ort am Wahlkampfstand, ergänzt:
»Die rechtsextreme AfD schürt in dieser Gesellschaft ein Klima von Angst und stachelt zum Hass gegen jene auf, die in ihrem Weltbild keinen Platz haben dürfen. Dies ist nur der Vorgeschmack dessen, was uns wohl im Wahlkampf noch bevorsteht. Wir werden uns weiterhin mit aller Entschlossenheit für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen.«

Die Linke Dresden verurteilt den Angriff aufs Schärfste und fordert eine konsequente Strafverfolgung der Täter. Gewalt und Einschüchterungsversuche dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.